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Bosch in Österreich
Technik fürs Leben-Preis 2021

"And the HTL-Oscar goes to..."

Ein junger Mann in einem blauen Arbeitsanzug schlägt mit dem Ellbogen bei einem KI-Roboter ein.

Schwer beeindruckt war die Jury des Technik fürs Leben-Preis von den Leistungen der Absolventinnen und Absolventen der österreichischen Höheren Technischen Lehranstalten bei der Bewertung der 67 eingereichten Diplomarbeiten. 196 Schülerinnen und Schüler von 20 HTL in acht Bundesländern haben heuer am größten unternehmensinitiierten HTL-Wettbewerb Österreichs teilgenommen. Durchgesetzt haben sich Projektteams von der HTL Neufelden, dem TGM Wien sowie die Klagenfurter HTLs Mössingerstraße und Lastenstraße.

"Bildung ist der Rohstoff der Zukunft – und damit auch die Ausbildung an einer Höheren Technischen Lehranstalt."
Helmut Weinwurm, Alleinvorstand der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich

Helmut Weinwurm, als Alleinvorstand der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich auch Jury-Mitglied, war begeistert von den vielen Projekten mit Bezug auf „Internet of Things“ und Vernetzung: „Für uns als Bosch sind die Themen Digitalisierung und Vernetzung besonders wichtig. Hier sehen wir immer mehr, welche Rolle das Internet der Dinge und Dienste in unserem täglichen Leben spielt und wie wichtig es ist, rasch Lösungen zu finden, die diesen Bedarf decken.“ Selbst HTL-Absolvent, weiß er die Bedeutung dieses Schultyps zu schätzen.

„Die österreichische HTL-Landschaft ist eine wahre Talente-Schmiede. Wir bei Bosch werden auch in Zukunft eine führende Rolle in der Entwicklung neuer Technologien innehaben. In Österreich betreiben wir eine Reihe internationaler Kompetenzzentren für Entwicklung und Fertigung innerhalb der Bosch-Gruppe, dafür benötigen wir auch in Zukunft qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bildung ist der Rohstoff der Zukunft – und damit auch die Ausbildung an einer Höheren Technischen Lehranstalt."

Kategorie-Sieg Mobility Solutions: Tunnelüberwachungssystem HASCY

Immer wieder kommt es zu schweren Verkehrsunfällen in Österreichs Autobahntunnels, und bestehende Videoüberwachungssysteme können bei starker Rauchentwicklung Personen nicht mehr erkennen. Um jeden Punkt eines Autobahntunnels jederzeit genau überwachen zu können, haben Gilbert Tanner, Gabriel Tanner und Andreas Maier von der Klagenfurter HTL Mössingerstraße gemeinsam mit Emanuel Ladinig, Daniel Morak, Luca Jörg, Lukas Frisch und Dominik Jerey von der Klagenfurter HTL Lastenstraße in Zusammenarbeit mit der ASFINAG eine innovative Lösung entwickelt: HASCY (kurz für: HTLs Asfinag Safety Cat), ein mit mehreren Kameras ausgestatteter Schlitten, der den Tunnel auf Schienen an der Decke befahren kann. Da auch eine Wärmebildkamera montiert ist, können auch bei dichtestem Rauch Personen erkannt werden. Die Arbeit der Rettungskräfte wird somit optimiert und die Überlebenschance für Unfallopfer gesteigert. HASCY fährt mit bis zu 100 km/h im Tunnel und wird von der Betriebswarte der ASFINAG ferngesteuert.

Im Normalbetrieb kann HASCY verwendet werden, um im Tunnel fahrende Gefahrguttransporte zu begleiten oder mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen. HASCY ist ein Gemeinschaftsprojekt von Projektteams der beiden Klagenfurter HTLs: Das Schienensystem inklusive Schlitten wurde von der HTL Lastenstraße angefertigt, die Ansteuerung der Kameras, Videoübertragung, Positionserkennung sowie die Steuerung des Schlittens wurde von der HTL Mössingerstraße übernommen. Diese HTL-übergreifende Zusammenarbeit hat die Jury des Technik fürs Leben-Preis ebenso überzeugt wie der Umfang und der Nutzen des Projektes. „Von der Konstruktion der mechanischen Teile, der elektronischen Systeme und der Vernetzung bis zur praktischen Erprobung – es ist ein sehr gesamthaftes Projekt. Zudem sind der Nutzen für die Gesellschaft sehr groß und die breite Anwendung eindeutig gegeben, somit echte Technik fürs Leben“, erklärte Juror Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe & Automobiltechnik an der TU Wien.

Schüler stehen mit ihrer Technik fürs Leben-Preis Trophe aufgereit nebeneinander.
Der Technik fürs Leben-Preis 2021 in der Kategorie Mobility Solutions ging an zwei Klagenfurter HTL mit dem Projekt HASCY: Lukas Frisch, Emanuel Ladinig, Daniel Morak und Luca Jörg von der HTL Lastenstraße gemeinsam mit Andreas Maier, Gilbert Tanner und Gabriel Tanner von der HTL Mössingerstraße (v.l.n.r.).

Kategorie-Sieg Industrial Technology: Autonomer Ernteroboter

Jonas Koblmüller, Christian Schlechtl, Jakob Lang und Thomas Prieschl von der oberösterreichischen HTL Neufelden haben einen Ernteroboter entwickelt und gebaut, der Blütenköpfe von Ringelblumen für die Herstellung von Salben und Tee sammelt. Es handelt sich um einen selbstfahrenden, also autonom fahrenden Ernteroboter, der jeder Witterung standhält und dank künstlicher Intelligenz auf die sich ständig ändernde Umgebung richtig reagiert, denn keine Pflanze gleicht der anderen. „Es handelt sich um ein extrem komplexes System, das unterschiedliche Fachbereiche berührt, das heißt Vernetzung, autonomes Fahren, Mechanik, Optronik mit der Erkennung der Ringelblumen. Alle diese Faktoren wurden hervorragend gelöst, dokumentiert und präsentiert – ein würdiger Sieger des Technik fürs Leben-Preis“, so Juror Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl. Wirtsch.-Ing. Wilfried Sihn, Geschäftsführer der Fraunhofer Austria Research GmbH und Vorstand des Instituts für Managementwissenschaften, Betriebs-technik und Systemplanung an der TU Wien.

Die Seger stehen draußen im Grünen um ihren selbst entwickelten autonomen Ernteroboter und halten ihre Trophäe in der Hand.
Thomas Prieschl, Jonas Koblmüller, Christian Schlechtl und Jakob Lang (v.l.n.r.) von der HTL Neufelden setzten sich mit einem autonomen Ernteroboter in der Kategorie Industrial Technology durch.

Kategorie-Sieg Connected Living: BloodFlowMonitoring

Die Sieger stehen auf dem Dach ihrer Schule und halten ihre Trophäen in der Hand. Im Hintergrund sieht man die Stadt Wien.
Mit dem Projekt BloodFlowMonitoring haben Matthias Brinskelle, Nenad Avramovic, Christoph Voith und Philipp Eidkum (v.l.n.r.) vom TGM Wien die Jury in der Kategorie Connected Living überzeugt.

Matthias Brinskelle, Christoph Voith, Nenad Avramovic und Philipp Eidkum vom TGM Wien haben eine sehr praktikable Methode zur Blutstrommessung entwickelt, das BloodFlowMonitoring. Mittels optischer Sensoren an den Ohren und Pulsmessung am Hals wird der Blutstrom gemessen. Dazu werden auf beiden Ohrläppchen Dioden montiert, die Licht durchschicken, das Licht wird von einem Empfänger aufgenommen und als Grafik am PC dargestellt. Zusätzlich werden am Hals Sensoren angebracht, die den Puls messen. „Blutstrom-messungen sind relativ aufwendig und mitunter auch schmerzhaft. Mit dieser Methode geht es einfacher. Das Projekt betrifft ein Gesundheitsthema und somit uns alle. Deshalb passt es perfekt zum Technik fürs Leben-Preis“, so Jurorin Dr. Andrea Scheichl, MAS, Vizepräsidentin Recht & Support am Österreichischen Patentamt.

Alle Teilnehmenden sind Sieger

Warum es für Schülerinnen und Schüler von HTLs wichtig ist, am Technik fürs Leben-Preis teilzunehmen, erläuterte Juror Dipl.-Ing. Wolfgang Kern, Leiter der Abteilung II/2 technischer, gewerblicher und kunstgewerblicher Schulen im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung: „Es ist die erste große Bühne, um zu zeigen, was man kann, was man gelernt hat. Vor allem weil es um Technik geht, ist es immer spannend und im Wandel der Zeit. Und es ist so etwas wie ein Gradmesser: Wie gut sind wir vernetzt mit der Technik, was können junge Menschen leisten? Es ist wie ein Blick, ein Fenster in die Zukunft.“ Vom Enthusiasmus, mit dem die eingereichten Diplomarbeiten erstellt wurden, zeigte er sich beeindruckt und beglückwünschte alle, die am Technik fürs Leben-Preis teilgenommen haben.

Die Jurymitglieder des Technik fürs Leben-Preis 2021 stehen mit Abstand zusammen. Im Hintergrund sind Bildschirme mit Fotos von den Preisverleihungen der letzten Jahre zu sehen.
Jury des Technik fürs Leben-Preis 2021 (v.l.n.r.): Dipl.-Ing. Wolfgang Kern (Leiter der Abteilung II/2 technischer, gewerblicher und kunstgewerblicher Schulen im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung), Helmut Weinwurm (Alleinvorstand der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich), Dr. Andrea Scheichl, MAS (Vizepräsidentin Recht & Support am Österreichischen Patentamt), Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl. Wirtsch.-Ing. Wilfried Sihn (Vorstand des Instituts für Managementwissenschaften, Betriebstechnik und Systemplanung an der TU Wien und Geschäftsführer der Fraunhofer Austria Research GmbH), Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer (Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe & Automobiltechnik an der TU Wien) und die Verantwortliche für den Technik fürs Leben-Preis Angelika Kiessling (Leiterin Unternehmenskommunikation und öffentliche Beziehungen Bosch Österreich). Vor der Aufnahme des Fotos wurden alle negativ auf Corona getestet.

Virtuelle Bühne für die Siegerprojekte und ihre Macher

„Eine Preisverleihung im Rahmen eines Events mit Live-Pitches der Nominierten konnten wir aufgrund der andauernden Pandemie auch heuer leider nicht durchführen. Da es uns jedoch ein großes Anliegen ist, herausragende HTL-Abschlussprojekte vor den Vorhang zu holen und engagierte Techniktalente mit dem Technik fürs Leben-Preis auszuzeichnen, geben wir den Siegerprojekten in einem Video eine virtuelle Bühne. Zudem werden alle Arbeiten auf unseren Kanälen in den Sozialem Medien sowie auf unserer Webseite www.technikfürsleben.at vorgestellt“, erklärte Angelika Kiessling, Leiterin Unternehmenskommunikation und öffentliche Beziehungen Bosch Österreich sowie Verantwortliche für den Wettbewerb.

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