Bosch entwickelt Software für die Zukunft und setzt auf Cloud Collaboration

Die Kommunikation zwischen Unternehmen und Auftraggebenden erfolgt zunehmend asynchron – also zeitversetzt. Spezialist*innen bei Bosch haben sich dem Thema gewidmet.
Um die asynchrone Kommunikation sicher und produktiv gestalten zu können, beschäftigen sich Spezialist*innen bei Bosch mit dem Thema Cloud Collaboration. An der Entwicklung der nötigen Prototypen arbeitet Softwareentwickler Hubert Baumgartner. Er erzählt im Interview, wie wichtig dieses Thema für die Zukunft ist, welche Aspekte der Sicherheit berücksichtigt werden müssen und welche Voraussetzungen nötig sind.
Wie funktioniert Cloud Collaboration und warum ist das Thema für die Zukunft so bedeutend?
In der Produktentwicklung basieren die meisten Kommunikationskanäle auf synchronen Übertragungsmechanismen, zum Beispiel Telefonate und Meetings. Alle Beteiligten, die Informationen austauschen, müssen zur selben Zeit verfügbar sein. In den letzten zwei Jahren haben wir pandemiebedingt gesehen, wie gut ein Remote-Work-Setting funktionieren kann. In dieser neuen „Remote-Work-Welt“ rückt nun immer mehr das Thema asynchrone Kommunikation in den Fokus.
Hier kommt der neutrale Boden der Cloud ins Spiel. Jedes Unternehmen hat eine sehr restriktive IT-Umgebung und muss darauf achten, seine „Intellectual Property“ (IP) zu schützen. Wir müssen aber dennoch Wege finden, um geschäftliche Wechselbeziehungen zu ermöglichen.
Das große Potential der Cloud ist, dass wir unsere Entwicklungssysteme und -umgebungen mit jenen unserer Auftraggebenden in einer neutralen Zone verbinden und abgleichen können.
In dem Moment, in dem sie Informationen hinterlegen, können wir sie mit weiteren Daten zusammenführen und diese in die weitere Produktentwicklung mit einfließen lassen. Durch diese asynchrone Kommunikation der Systeme haben wir die Möglichkeit, die Entwicklungszyklen drastisch zu reduzieren. Insgesamt liegt in der Cloud ein hohes Potential, engere Geschäftsbeziehungen zu pflegen, Anforderungen besser zu integrieren und dabei gleichzeitig sensible Daten und IP zu schützen.
Was macht Bosch in dem Bereich Cloud Collaboration?
Bei Bosch legen wir sehr viel Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit unseren Auftraggebenden. Durch Cloud Collaboration können wir bei Entwicklungsprojekten früher eingebunden werden, um das Produkt gemeinsam iterativ zu entwickeln.
Momentan arbeiten wir an einem „Minimal Viable Product“, also einer rudimentären, aber funktionsfähigen Lösung für Cloud Collaboration. Wir arbeiten hier an verschiedenen Modellen, die wir mit unseren Auftraggebenden diskutieren und gemeinsam gestalten.
Was ist deine momentane Aufgabe bei diesem Entwicklungsprozess?
Um unternehmensübergreifend effizient in der Cloud zusammenarbeiten zu können, müssen wir unsere komplette Entwicklungsumgebung so nah wie möglich an die Cloud bringen.
Mein tägliches Brot ist es, unsere internen Entwicklungssysteme in die Cloud zu bringen, ohne dabei unternehmenssensible Daten zu gefährden. Dabei ist es mir wichtig, dass die Nutzerfreundlichkeit für Softwareentwickler*innen nicht leidet. Konkret schreibe ich an Programmen, die verschiedene Subsysteme zusammenbringen.
Was sind die Voraussetzungen für deine Tätigkeit?
Ich liebe es, Software zu entwickeln – das und gute Programmierkenntnisse sind schon mal gute Grundvoraussetzungen. Aber auch Soft Skills spielen eine wichtige Rolle, wie Freude am Lernen, Offenheit für Neues und ein Auge für Trends in der freien Softwareentwicklung. Bosch bietet hier viele Möglichkeiten, die persönliche Entwicklung zu fördern.