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Bosch in Österreich
Klimafreundlichere Schiffsantriebe

Volle Kraft voraus

Der Schiffsverkehr ist für 90 Prozent des Welthandels verantwortlich – und muss klimafreundlicher werden. Bosch hat als wichtiger Zulieferer von Einspritzsystemen für Großmotoren längst eine klare Vorstellung von der Zukunft.

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Das Werk in Hallein

Die Zukunft der Schifffahrt liegt nicht nur auf den Weltmeeren, sondern auch in den österreichischen Alpen. „Wir haben hier nicht nur große Berge, sondern vor allem große Herausforderungen vor Augen“, sagt Rene Schimon, Leiter des Produktmanagements für Großmotoren am Standort Hallein. Hier entwickelt und fertigt Bosch Kraftstoff-Einspritzsysteme und -komponenten für eben jene Großmotoren, die in Schiffen zum Einsatz kommen. Bisher werden diese fast ausschließlich mit fossilem Diesel und teilweise Schweröl angetrieben, doch das soll sich nun ändern.

Emissionsärmere Lösungen?

„Der Kurs ist ganz klar definiert: Die Reedereien wollen klima- und umweltfreundlicher werden“, erklärt Schimon, der – nach seinem Studium Maschinenbau / Mechanical Engineering – bereits seit 12 Jahren bei Bosch arbeitet. „Ich schätze im Unternehmen sehr, dass es ein Global Player und Technologieführer in vielen Bereichen ist, hier bei Bosch die modernsten Entwicklungsmethoden zum Einsatz kommen und dass man berufliche Chancen im In- und Ausland hat.“ Seit vier Jahren ist Schimon nun in Hallein tätig und arbeitet mit daran, die Schifffahrt klimafit zu machen. Erste Schritte, etwa die Anpassung bestehender Technologien auf Biokraftstoffe, sind getan. Mittelfristig aber müssen deutlich emissionsärmere Lösungen her – und mit ihnen ganz neue Motoren-, Verbrennungs- und Einspritztechniken.

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Jens Olaf Stein, Entwicklungsleiter für Großmotoren (links) und Rene Schimon, Leiter Produktmanagement Großmotoren (rechts).

Methanol als Zukunftshoffnung

Bei der Suche nach der Lösung für die Zukunft führten die Bosch- Fachleute mehr als 200 Gespräche mit Reedereien, Motoren- und Kraftstoffherstellern und Forschungseinrichtungen. Brennstoffzellen und rein batteriebetriebene Elektromotoren schieden wegen zu geringer Leistungsfähigkeit als Alternative aus. Inzwischen hat sich das Unternehmen auf drei emissionsarme Kraftstoffe festgelegt: Methanol, Wasserstoff und Ammoniak. Wobei Methanol klar wegen seiner vergleichsweise hohen Energiedichte hervorsticht. In Hallein baut Bosch derzeit Prototypen von Methanol-Einspritzsystemen für Schiffe. Wer Teil des Bosch-Teams in Hallein sein möchte, muss, so Schimon, „Interesse haben, in diesem Bereich der Technik die Zukunft aktiv mitzugestalten, offen sein für Neues und Herausforderungen schätzen “.

IPCEI-Förderprogramm Hy2Tech
Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) fördern, aus Mitteln des EU-Aufbauplans, die Entwicklung der neuen Generation von Kraftstoff-Einspritzsystemen für Großmotoren im Rahmen des IPCEI (Important Projects of Common European Interest) mit Fokus auf Wasserstoff „Hy2Tech“. Bis 2026 will Bosch im Geschäftsfeld der Antriebssysteme für Großmotoren bis zu 50 Millionen Euro investieren.

Chance durch Umbruch

Jens Olaf Stein, Entwicklungsleiter für Großmotoren und seit 20 Jahren begeistert im Unternehmen tätig, weil er hier „Technik fürs Leben“ entwickeln kann, betont: „Unsere ersten Prototypen sind schon ganz gut.“ Zwar werde es noch viele Jahre dauern, bis man von der Effizienz her dort sei, wo man beim Dieselsystem heute stehe. Aber der Umbruch sei auch eine Chance: „Der neu entstehende Markt bietet uns die Möglichkeit, uns nachhaltig am Markt zu etablieren.“

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Wasserstofftechnik aus Österreich für den weltweiten Einsatz

Die Bosch-Gruppe bietet Technik für den Wasserstoffeinsatz in unterschiedlichen Sektoren. Österreich hat sich dabei als wichtiger Standort etabliert, an dem das Unternehmen derzeit an mehreren Projekten für die weltweite Wasserstoff-Wertschöpfungskette arbeitet.