Robert Knarr über Software-Architektur

In unserer heutigen Ausgabe von #TalkNerdyToMe erzählt Robert Knarr über seine Tätigkeit als Fachexperte für Laufzeit und Ressourcenoptimierung bei Bosch.
Kannst du uns deine Position und deinen Bereich kurz vorstellen?
Mein Name ist Robert Knarr und ich bin Fachexperte für Laufzeit und Ressourcenoptimierung in einem high-performance computing Projekt, in dem es darum geht, bestehende Software kundenspezifisch zu optimieren, ohne dabei an Funktionalität zu verlieren.
Mit welchen Aspekten beschäftigt sich ein Software-Architekt/Ressourcenspezialist genau?
Ausgangspunkt einer Tätigkeit als Ressourcenspezialist ist eine auf Kundenanforderungen spezialisierte Anfrage. Man startet dabei mit der Eruierung der zur Verfügung stehenden Hardware und welche Optionen dadurch in Frage kommen. Danach verschafft man sich einen Überblick über die Kundenanforderung und trifft im ersten Schritt eine Abschätzung und Verteilung der Software im System. Im nächsten Schritt wird architektonisch evaluiert, welche verschiedenen Partitionen mit welchen Teilen der Software belegt werden, um das gewünschte Endergebnis zu erzielen. Wir verwenden dabei Modelle, die wir aus langjähriger Erfahrung berechnet haben, stoßen aber immer wieder auf neue Herausforderungen und kreieren neue Hypothesen, die wir testen, evaluieren umsetzen oder auch verwerfen. Dadurch können wir eine Abschätzung treffen, ob sich das über eine Projektlaufzeit, welche circa 3-5 Jahre beträgt, ausgeht.
Wie sieht dein Arbeitsalltag bei Bosch aus?
Mein Arbeitsalltag bei Bosch kann sehr vielfältig aussehen. Im Normalfall arbeite ich meinen Backlog mit den vorgegebenen Themen ab und analysiere, wo es ein Optimierungspotential gibt. Der Tag kann aber auch ganz anders aussehen, zum Beispiel im Falle eines Problems. Dann kann es sein, dass man ins Büro kommt, einen Anruf erhält und ab dem Zeitpunkt in einer Taskforce sitzt, um eine Lösung für das Problem zu finden. In seltenen Fällen kommt es vor, dass der Fehler nur am System beim Kunden vor Ort auftritt, was auch eine spannende Abwechslung in den Alltag bringt und ebenso die Zusammenarbeit mit dem Kunden stärkt. Der Arbeitsalltag ist also abwechslungsreich, da es eine große Variation, von einem strukturierten Arbeitstag bis hin zu einem Wechsel in einen Modus geben kann.
Wie ist es dazu gekommen, dass du in deinem Bereich Fuß gefasst hast?
Nach meiner Ausbildung an der HTL Pinkafeld im Südburgenland bin ich zu Bosch gekommen. Ursprünglich habe ich mich für eine Stelle in der Hardwareabteilung beworben, jedoch bereits während des Bewerbungsgesprächs festgestellt, dass diese Position nicht wirklich zu mir passen würde. Daraufhin wurde ich auf eine andere Stelle bei Bosch verwiesen, dafür erneut zu einem Gespräch eingeladen und diese war dann auch die passende Position für mich. Dort wurde ich auf ein Altprojekt eingeschult und mir wurde der ganze Aufbau und die Architektur von einem Motorsteuergerät erklärt. Ich war immer sehr motiviert, Neues dazu zu lernen und mich stetig weiterzuentwickeln. Dadurch habe ich Schritt für Schritt unterschiedliche Rollen angenommen und mir das Knowhow angeeignet, welches mich letztendlich auch zu meiner aktuellen Position als Ressourcenspezialist geführt hat.
Was muss man für deinen Job können? Welche Soft Skills muss man sich für eine Position in deinem Bereich aneignen?
Eine strukturierte und genaue Arbeitsweise ist definitiv eine Grundvoraussetzung für die Position. Trotz der vielen Freiheiten ist es wichtig, den Kernfokus im Auge zu behalten und auch intuitiv handeln zu können, wenn man z.B. einen passenden Ansatz für ein Thema eruiert.
Zudem ist es notwendig, die Architektur einer Hardware und den Aufbau einer Software zu verstehen. In unserem Bereich spielt außerdem Kommunikation eine sehr große Rolle, da wir im ständigen Austausch mit unseren internationalen Kolleg*innen sind. Die Zusammenarbeit mit Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Background funktioniert so gut, sodass auch internationale Freundschaften geknüpft werden.
Wo siehst du deine persönliche Stärke in deiner Position?
Meine persönliche Stärke sehe ich darin, dass ich Dinge gerne zu Ende bringe. Ich setze einen Fokus auf ein Thema und befasse mich intensiv damit, bis es letztendlich gelöst wird.
Wieso machst du deinen Job gerne? Was motiviert dich?
Was mich in meiner Position motiviert und was Bosch auszeichnet, ist der starke Zusammenhalt und die Zusammenarbeit im Team, weshalb ich auch nach einer kurzen Pause wieder zu Bosch zurückkehrt bin und mittlerweile schon seit fast 10 Jahren mit dabei bin.
Es gibt außerdem eine große Vielfalt an internen Projekten und Themen, in die man einsteigen kann, sowie die Option, auf andere Projekte zu wechseln. Wenn man also für sich feststellt, dass der aktuelle Bereich jetzt nicht der richtige für einen ist, wird einem die Möglichkeit gegeben, intern in einen anderen Bereich zu wechseln, bei dem mehr Interesse liegt und das individuelle Potential besser ausgeschöpft werden kann. Ich persönlich finde dieses Konzept ideal und es motiviert mich auch, da immer wieder sehr interessante und innovative Projekte anstehen.
Was ich an Bosch als Arbeitgeber auch sehr schätze, sind die umfänglichen Weiterbildungsmöglichkeiten und die stetige Unterstützung, die einem unabhängig vom Werdegang geboten werden, um die eigenen Ziele zu erreichen.