Erfolgreich bei Bosch als weibliche Führungskraft in der Software-Entwicklung

„Im Idealfall werden Positionen aufgrund von Können, Engagement und Kompetenzen vergeben – unabhängig, ob Mann oder Frau. Bei Bosch ist das tatsächlich so. Jeder und jede Mitarbeitende hat, auf die individuellen Bedürfnisse angepasst, verschiedenste Chancen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und erhält für die gleiche Tätigkeit vergleichbare Bezahlung“, betont Sandra Willisch, Teamleiterin und Projektleiterin in der Software-Entwicklung bei Bosch in Wien. Die 31-jährige IT-Expertin besuchte nach ihrer bilingualen HAK-Matura das HTL-Kolleg mit Schwerpunkt IT, „weil in der Technik alles logisch aufgebaut ist und man in der Software-Entwicklung sofort den Output seiner Implementierung abrufen kann“. Parallel dazu studierte sie an der FH Campus Wien Telekommunikation und IT. Während des Studiums ist sie als Praktikantin bei Bosch eingestiegen und wurde mit dem Programmieren im Hardware Information System, kurz: HIS, betraut. HIS ist ein Software-Tool, zur Prozessautomatisierung in der Steuergeräte-Entwicklung, das den Steuergeräte-Entwicklungsprozess weitgehend automatisiert. Ein Mitstudent machte sie auf die offene Praktikumsstelle bei Bosch aufmerksam, denn sie wollte neben dem Studium facheinschlägige Erfahrung sammeln. „Bei Bosch hat es mir von Anfang gefallen und die Aufgaben haben mir viel Spaß gemacht“, so Sandra Willisch. „Die Aufgaben sind bereits im Praktikum spannend und herausfordernd und das Beste ist: Man übernimmt bereits im Praktikum Verantwortung, hat entsprechende Freiräume und wird als vollwertiges Teammitglied aufgenommen.“ Es ist ein Miteinander und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, was dazu motiviert, im Unternehmen zu bleiben und eine Fixanstellung zu suchen. „Das Gleitzeitmodell bei Bosch, aber auch diverse Einstiegsprogramme für Studierende, ermöglichen die Flexibilität, die man im Studium braucht.“
„Im Idealfall werden Positionen aufgrund von Können, Engagement und Kompetenzen vergeben – unabhängig, ob Mann oder Frau. Bei Bosch ist das tatsächlich so. Jeder und jede Mitarbeitende hat, auf die individuellen Bedürfnisse angepasst, verschiedenste Chancen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und erhält für die gleiche Tätigkeit vergleichbare Bezahlung.“
Agil arbeiten im Scrum Framework
Gegen Ende des Master-Studiums in IT-Security erhielt Sandra Willisch eine Festanstellung bei Bosch, und nun ist sie seit Februar 2020 Teamleiterin. Das internationale Team besteht aus etwa 50 Personen, die Hälfte davon sitzt in Wien, weitere in Rumänien und Indien. Gemeinsam entwickeln sie das IT-Tool zur Entwicklung der Hardware von Steuergeräten weiter – von der Anforderung bis zur Serienfertigung im Werk. Das Tool wird laufend weiterentwickelt, weil sich Kundenanforderungen, Technik und daher auch Prozesse dynamisch ändern. Aus diesem Grund entschied sich das Team vor fünf Jahren für den Umstieg auf das S Framework.
Am Wiener Bosch-Standort war man damit eines der ersten Teams. Sandra Willisch steht fest hinter der Entscheidung zum agilen Arbeiten: „Mit Scrum können wir wirklich agil arbeiten und somit schnell auf neue oder sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren.“ Was ist Scrum? „Wir arbeiten in 2-Wochen-Sprints. Am Ende jedes Sprints präsentieren wir unsere Ablieferungen dem Kunden. So stellen wir sicher, dass wir uns iterativ und abgestimmt dem Ziel annähern und gleichzeitig zeitnah auf Änderungen der Rahmenbedingungen oder der Anforderung eingehen können. Scrum ermöglicht somit eine kundenfokussierte Software-Programmierung, die diese volatilen Zeiten fordert.
Usability im Fokus
„Fertig“ ist das IT-Tool wohl nie. Nicht nur, weil laufend neue Anforderungen und Ideen rückgemeldet werden, sondern auch der Technologie-Stack der Software regelmäßige Updates fordert. „Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Maintenance und Weiterentwicklung zu finden“, bekräftigt Sandra Willisch. Zudem suchen sie und ihr Team immer wieder nach Herausforderungen und denken darüber nach, wie das Tool weiter ausgebaut werden kann. „Langfristig möchten wir unser Tool so anbieten, dass es modular anpassbar ist und für andere Bosch-Geschäftsbereiche genutzt werden kann. Wir möchten das Tool soweit vereinfachen, dass jeder und jede in anderen Geschäftsbereichen damit umgehen kann. Deshalb steht Usability und User Experience für Neuentwicklungen ganz groß im Fokus unserer Arbeit!“
Diversität als Vorteil
Dass Frauen tendenziell selbstkritischer sind als Männer und die Anforderungen an sich selbst oft sehr hoch ansetzen, dem pflichtet Sandra Willisch bei und appelliert an diese Frauen, die Selbstzweifel abzulegen und sich mehr zu trauen. Und man solle schon sehr früh ansetzen, um Frauen und vor allem junge Mädchen für technische Ausbildungen/Berufe zu begeistern. In ihrem Team wird die IT-Expertin als Führungskraft voll akzeptiert und respektiert. „Wichtig als Führungskraft ist, sich selbst treu, authentisch und professionell zu bleiben, nicht eine Rolle einzunehmen.“ Vollends überzeugt ist sie von gemischten Teams: „Wir haben in unserem Team einen sehr hohen Frauenanteil von fast 40 Prozent, davon viele, von den männlichen Kollegen hochgeschätzte Expertinnen. Ich bin stolz auf die vielfältigen Talente in unserem Team.“ Durch die Diversität werden verschiedene Sichtweisen und Blickwinkel sowie unterschiedliches Know-How und Erfahrung ausgetauscht. Der bunte Mix aus verschiedenen Erfahrungen, „social skills“ und technischer Expertise machen den Erfolg aus. Entscheidend dabei ist, als Führungskraft die Potenziale zu erkennen und entsprechend zu fördern, so Willisch. Ihr initialer Vorgesetzter hat das beispielhaft vorgelebt, und das will auch sie erfolgreich fortführen: „Für mich ist der Mensch ganz wichtig – jeden und jede auf der Ebene abzuholen, wo er oder sie gerade steht. Der persönliche Austausch ist dabei enorm wichtig.“
"Ich bin stolz auf die vielfältigen Talente in unserem Team."
Der Mensch im Mittelpunkt
Die Covid-Pandemie hat alle ins Home-Office gezwungen. Dass alles nur noch online stattgefunden hat, war für sie persönlich etwas schwierig. „Im Face-to-Face-Kontakt spricht man eher über Dinge, die gerade nicht so rund laufen oder wo es im Team noch Unterstützung braucht. Im internationalen Verbund, mit den Kollegen in Rumänien und Indien, gestaltet sich das Ganze als zusätzlich herausfordernd.“ Deshalb freut sie sich, wenn das Reisen und damit die Besuche an den internationalen Bosch-Standorten wieder möglich sind. Das Arbeiten in einem internationalen Team erfordert zudem mehr Organisation und Koordination. So werden Meetings grundsätzlich am Vormittag angesetzt, sodass die Teammitglieder in Indien am Nachmittag teilnehmen können. Fasziniert ist Sandra Willisch vom Commitment und Zusammenhalt im Team. Man unterstützt einander und auch sie in ihrer Führungsrolle. „Offene Kommunikation, gegenseitige Unterstützung und Verlass, das schätze ich bei uns sehr und motiviert mich immer wieder aufs Neue.“
Attraktiver Arbeitgeber Bosch
An Bosch fasziniert sie auch heute noch so einiges, beispielsweise die breite Aufstellung des Unternehmens, das auch in Krisenphasen Stabilität sichert, und das fördernde Umfeld zur Vereinbarkeit von Familie und Karriere – für Frauen und Männer (Stichwort: Väterkarenz). Die Größe des Unternehmens sowie seine Expertise und Tradition bieten zudem umfangreiche Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Positiv bei Bosch findet sie das „In-Bewegung-Bleiben“ und, dass Bosch nicht nur bei den Produkten innovativ und oft technischer Vorreiter ist, sondern auch seine Mitarbeitenden entwickelt und fördert. Dank der vielfältigen Herausforderungen, die das Arbeitsumfeld bei Bosch bietet, lernt man nie aus und selbst nach Jahren sind die Aufgaben immer wieder aufs Neue fordernd und spannend.“